Täglich Vitamine, Mineralien und Spurenelemente
Viele schwören darauf, spüren die gesundheitlichen Vorteile und möchten sie nicht mehr missen. Andere halten sie für Geldverschwendung und greifen höchstens zu Billigprodukten, die ja aufgrund der chemischen Identität genauso wertvoll sein sollen. Wieder andere verweisen auf Aussagen, unsere Lebensmittel enthielten alles, was wir benötigen, um gesund zu bleiben. Was stimmt und wie sollten Sie sich verhalten?
Die Kluft zwischen Soll und Ist
Das ist wichtig zu wissen: Unsere heutige Lebensweise, vor allem Streß und Umweltbelastungen, erhöht unseren Mikronährstoffbedarf. Andererseits enthalten unsere Lebensmittel durch ausgelaugte Böden, Lagerhaltung und Verarbeitung immer weniger der kostbaren Bestandteile. Dies macht den Griff zu Nahrungsergänzungsmitteln inzwischen unverzichtbar. Wir schaffen es sonst nicht, die erforderliche Menge an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen zu uns zu nehmen. Die bislang üblicherweise empfohlenen Mengen an Mikronährstoffen sind viel zu gering. Sie verhindern vielleicht Rachitis oder Skorbut. Um zu bester Gesundheit zu gelangen, reicht das aber nicht. Bei Bestimmungen des Vitamin- und Mineralstoffstatus in der Arztpraxis hat sich herausgestellt, daß selbst anscheinend gesunde Menschen keine Werte aufwiesen, die auf volle Speicher hindeuten. Ganz im Gegenteil: Je nach Ernährungsweise, Alter und Lebensumständen gibt es so gut wie immer Defizite an einzelnen oder auch mehreren Mikronährstoffen. Häufig sind diese Defizite so gravierend, daß sich bereits Krankheiten oder deren Vorstufen eingestellt haben.
Gefahr der Überdosierung?
Überdosiert werden können höchstens die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K. Alle anderen, also die wasserlöslichen Vitamine, werden wieder ausgeschieden. Vor allem Vitamin C, bei dem immer wieder vor einer übertrieben hohen Zufuhr gewarnt wird, scheidet der Körper aus, wenn es ihm zu viel wird. Ganz im Gegenteil: Man hat festgestellt, daß durch hohe Vitamin C-Einnahmen die Speicherkapazität wächst. Mineralien können nur dann überdosiert werden, wenn Sie die benötigten Mengen weit überschreiten und gleichzeitig unter einer schlechten Nierenfunktion oder chronischen Darmerkrankung leiden. Ansonsten wird auch hier Überschüssiges einfach wieder ausgeschieden.
Nahrungsergänzung ja! Aber welche?
Wer die Wahl hat, hat die Qual: Hunderte von bunten Dosen und Schachteln stehen in den Regalen von Supermärkten, Drogerien und Apotheken. Die Verwirrung ist groß. Die Käufer sind verunsichert. Was benötigen Sie, und wie steht es um die Qualität? Die folgenden Kriterien helfen Ihnen bei Ihrer Entscheidung.
Schwarz auf weiß: Achten Sie auf eine größtmögliche Zahl von Inhaltsstoffen
Ein Cello allein macht noch kein Orchester. Der Organismus benötigt Kombinationen von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Die isolierte Zufuhr von einzelnen Stoffen ist dagegen genetisch nicht programmiert. Gleichzeitiger großer Vorteil gut zusammengestellter Kombinationsprodukte: Die Inhaltsstoffe sind in ausgewogener Menge und Mischung enthalten. Aus einem verwirrend großen Angebot einzelner Substanzen werden einige wenige Produkte, die alles enthalten, was Sie als Basisversorgung benötigen.
Wichtig: ein hoher Anteil an natürlichen oder organischen Inhaltsstoffen
Es ist preiswerter, diese Mikronährstoffe zu synthetisieren. Doch die künstlich hergestellten Substanzen kann der Organismus nicht so gut verwerten wie jene aus natürlichen Rohstoffen, aus Pflanzen oder Obst. Führen Sie sich immer wieder die genetische Anpassung des Menschen über Jahrmillionen vor Augen.
Sekundäre Pflanzenstoffe: das Zauberwort der Zukunft
Mit ihnen beschäftigen sich derzeit ganze Zweige der Pharmaindustrie. Man schätzt die Zahl der sekundären Pflanzenstoffe auf zirka 20.000! Davon ist erst ein Bruchteil isoliert und erforscht. Man vermutet, daß die Pflanzenstoffe nahezu unbegrenzte positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben und von äußerster Wichtigkeit für uns sind. Sie heißen „sekundär", weil sie im primären Energiestoffwechsel der Pflanzen keine Rolle spielen. Es handelt sich zum Beispiel um Färb- oder Duftstorfe sowie pflanzliche Hormone. Bei der Wahl eines Nahrungsergänzungsmittels kommt es daher darauf an, daß dieses auch sekundäre Pflanzenstoffe enthält. Sie unterstützen die Aufgaben der Mikronährstoffe synergistisch. Warum? Weil der Stoffwechsel unseres Körpers daran schon immer gewöhnt ist. Optimieren Sie diesen Prozess auch dadurch, daß Sie Nahrungsergänzungsmittel gleichzeitig mit Obst zu sich nehmen.
Achtung vor tierischen Bestandteilen
Wollen Sie in punkto BSE auf Nummer Sicher gehen, sollten Sie Vitamine wählen, die keine tierischen Bestandteile enthalten. Achten Sie darauf, aus welchen Rohstoffen diese hergestellt sind. Hochwertige Produkte verwenden deswegen keine Kapseln aus der billigeren Gelatine, sondern solche aus Pflanzen, nämlich Zellulose. Für Vegetarier kommen die üblichen Nahrungsergänzungsmittel aus diesem Grund ohnehin nicht in Frage.
Vorsicht vor genmanipulierten Rohstoffen
Noch weiß niemand genau, wie der Mensch auf genmanipulierte Rohstoffe reagiert. Verfolgen Sie neueste Untersuchungen. Warten Sie am besten die weitere Entwicklung ab und gehen Sie schon jetzt auf Nummer Sicher.
Das müssen Sie zum Thema Nahrungsergänzung noch wissen
Glauben Sie nur, was auf der Packung steht. Denn das ist verbindlich. Allein dann können Sie sicher sein, daß es sich auch wirklich um das Produkt mit den Eigenschaften handelt, das Sie kaufen möchten. Der Preis dagegen sagt nichts über die Qualität. So sind teure Präparate nicht unbedingt eine Gewährleistung für hochwertige Inhalte. Zu günstige Produkte allerdings können gar keine wertvollen Substanzen enthalten und bestehen deshalb meistens aus billig synthetisierten und genmanipulierten Rohstoffen. Dem besten Nahrungsergänzungsmittel wird es selbstverständlich nicht gelingen, die Natur in ihrer Vollkommenheit zu kopieren. Gesundes Essen als Basis sollte daher immer die Grundlage sein.
Aus: BioTuning · Dr.med. Petra Bracht, Roland Liebscher-Bracht, Brigitte Roth, Ostheim 2001