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Genau wie bei den Menschen anderer Kontinente, sind auch bei den Europäern das Klima und die Ernährung für die Struktur und die Farbe der Haut und des Haares verantwortlich. Das Licht spielt eine große Rolle. Je weniger Licht, je heller die Haare. Auch die Haut ist heller. Je heller die Haare, je feiner die Haare. Wo wenig Licht ist, ist auch weniger Energie und es ist kälter. Also müssen die Haare feiner sein. Sie müssen die Haut und somit den Körper vor dem Erfrieren schützen. Nordeuropäer haben auf dem Kopf bis zu 150.000 Haarwurzeln. Da die Nordeuropäer schon hell sind, werden nur wenige Menschen grau und auch nur im hohen Alter. In Südeuropa ist es genau umgekehrt. Hier sind die Haare dem afrikanischen Haar ähnlich. Aber nur ähnlich. Sie sind nicht kraus, sondern lockig. Jedoch setzt der Prozess des "grau werdens" viel früher ein. Im Süden wird viel Energie für das Leben gebraucht. Sonne und Nahrung liefern nur relativ wenig neue Energie. Darum ergrauen die Menschen hier viel früher.. Südeuropäer haben etwa 50.000 Haare auf dem Kopf.
Wie im Farbkapitel beschrieben, wird bei Wärme der Stoffwechsel beschleunigt und bei Kälte verlangsamt. Aus diesem Grund ist der Energieverbrauch im Süden Europas höher. In Mitteleuropa hingegen, wo durch die Völkerwanderung und andere große Zuströme von Menschen stattfanden, die Haare der Menschen gemischt sind, d. h. hier kommen alle Haararten und -farben zusammen. Auch die Haarstrukturen sind gemischt. In Mitteleuropa werden die Menschen früher grau. Dies führt natürlich auch zu körperlichen Irritationen.
Dies bedeutet, dass z. B. dunkelhaarige plötzlich fettige Kopfhaut und damit auch fette Haare bekommen, während blonde, die eigentlich fettigere Haare haben müssten, trockene Haare bekommen. Das bedeutet, dass der Friseur eine genauere Diagnose erstellen muss. Hierbei sollte immer auch die Ernährung in die Behandlung mit einbezogen werden.
In der Regel ist die Haarfarbbildung erblich bedingt, ebenso die Hautstruktur. Die Eltern sind nur die Überbringer der Vererbung. Verantwortlich sind die Großeltern und zwar wie an anderer Stelle schon beschrieben, Vaters Mutter und Mutters Vater. Wobei Vaters Mutter ca. 75 Prozent und Mutters Vater ca. 25 Prozent ausmachen. Die Regel geht bis 7 Generationen zurück. Aus dieser Zahl können Sie schon erkennen wie viele Möglichkeiten der Vererbung vorhanden sind.
Aber es spielen noch andere Faktoren eine Rolle. Hauptsächlich die der Ernährung und die der Mineral- und Vitaminversorgung. Wie im Kapitel Vitamine beschrieben, ist das Vitamin Paba - B 10 für die Entwicklung der Farbbausteine in der Leber verantwortlich. Kein Paba - keine Haarfarbe. In der Haut, wo die Melanin- Zusammensetzung stattfindet, braucht das Vitamin Paba aber noch Helfer, und zwar das Vitamin A, welches für die rötlichen Farbsubstanzen zuständig ist. Denken Sie an Babys die zuviel Karottensaft trinken. Ihre Haut wird gelblich-rot. Also, Vitamin A ist für den Farbton verantwortlich. Für die Farbtiefe ist das Vitamin Panthenol zuständig. Für die Stabilität des Pigmentes wird Calcium benötigt. Zusammengebunden wird alles über das ProVitamin D. Wenn jetzt noch Licht, am besten Sonnenlicht dazukommt, ist das Pigment fertig und kann dann seiner Funktion als Lichtfilter für Haut und Haar nachkommen.
Wie man hieraus erkennen kann, ist für die Entwicklung einer schönen Haarfarbe nicht nur die Erbanlage, sondern auch eine gute Entschlackung von Schadstoffen und die Zufuhr von entsprechenden Mineralen, Spurenelementen und Vitaminen notwendig.
Auch wichtig zu wissen ist, dass jede Lebensaltersstufe ihre eigene Haarfarbe hat. So ist des Babys im 1. Lebensjahr noch relativ hell. Das Baby benötigt viel Licht, immer abgestimmt auf seine eigene Energieverarbeitung. Ab dem 2. Lebensjahr, wenn das Kind einen Calciumschub bekommt, wird es aktiver und die Haare werden etwas dunkler. Manchmal nur ganz wenig, manchmal auch mehr. Die Haare werden meist glatter.
Ab dem 6.Lebensjahr, wenn das Kleinkind zum Kind wird, gibt es wieder einen Calcium- bzw. Hormonschub. Die Haut wird fester und das Haar stabiler. Der gleiche Vorgang geschieht ab dem 10. Lebensjahr. Jetzt kann es passieren, dass glatte Haare lockig und lockige Haare glatt werden. Die Schweiß- und Talkdrüsen rebellieren, doch die Haarfarbe wird satter. Mit 21 Jahren hat der Mensch seine satteste und kräftigste Haarfarbe. Auch hier spielt die Calciumverarbeitung eine wichtige Rolle. Ab dem 26. Lebensjahr werden die Haare Jahr für Jahr etwas heller bzw. melierter; bis zur vollständigen Ergrauung.
Wie Sie vorher schon gelesen haben, hängt dieser Prozess mit den Energiereserven zusammen. Wenn bei einem Auto die Batterie leer ist, springt es nicht an. Scheint aber eine gewissen Zeit die Sonne auf das Auto, lädt sich die Batterie wieder auf und der Motor springt an. Diese vorher beschriebenen Vorgänge sind ganz natürlich. Hat der Körper genug Reserven, bleibt die satte Haarfarbe erhalten. Verliert der Körper seine Energiereserven, müssen die Haare aus dem Grund heller werden, um die eigene Energie nicht altern zu lassen oder zu verbrauchen, sondern neue Energie von außen aufnehmen zu können.
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